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Explosionen in Munitionslagern: Tschechische Polizei stellt Ermittlungen gegen Russland ein

Die Ermittler erklärten, dass sie nicht genügend Beweise hatten sammeln können, um die Verdächtigen anzuklagen, die beschuldigt werden, vor zehn Jahren mehrere Waffenlager in die Luft gejagt zu haben. Daher hat die Polizei in der Tschechischen Republik die Ermittlungen eingestellt.
Explosionen in Munitionslagern: Tschechische Polizei stellt Ermittlungen gegen Russland einQuelle: www.globallookpress.com © Dana Kesnerova/XinHua

Die Polizei in der Tschechischen Republik hat die Ermittlungen im Zusammenhang mit der Zerstörung von Munitionslagern vor zehn Jahren eingestellt. Obwohl sämtliche Hinweise bisher in Leere verliefen, halten die Ermittler jedoch weiterhin daran fest, dass der russische Militärgeheimdienst die Gebäude gesprengt hatte.

Die Explosionen hatten sich im Oktober und Dezember 2014 in Waffendepots in Vrbětice im Süden des Landes ereignet. Dabei waren zwei tschechische Staatsangehörige ums Leben gekommen. Prag hatte damals erklärt, dass in den Depots Munition gelagert worden sei, die an die Ukraine hätte geliefert werden sollen. Die Behörden hatten behauptet, Russland habe Agenten geschickt, um die Sendung zu zerstören und so die Lieferung zu unterbinden.

Im April 2021 wies die Tschechische Republik 18 russische Diplomaten wegen des Vorfalls aus, woraufhin Russland mit einer entsprechenden Reaktion reagierte.

In einer Erklärung vom Montag gab der Leiter der Nationalen Zentralstelle zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität der Kriminalpolizei und des Ermittlungsdienstes (NCOZ) Jiří Mazánek bekannt, dass der Fall nun abgeschlossen sei und keine Strafanzeige erstattet werde.

Der russische Militärgeheimdienst "verfügte über die Mittel, um Explosionen auszulösen", behauptete Mazánek und fügte hinzu, dass die NCOZ davon ausgeht, dass eine Reihe russischer Agenten zur Zeit der Bombenanschläge in die Tschechische Republik gereist waren, bevor sie sofort nach Russland zurückkehrten. Er musste jedoch einräumen, dass einige Informationen über die Bewegungen dieser mutmaßlichen Agenten innerhalb des Landes fehlen". Man könne daher nur "vermuten, welche Aufgaben" sie tatsächlich ausführten und mit wessen Hilfe.

Da Russland sich weigere, die Ermittlungen zu unterstützen, und keine weiteren Beweise vom Tatort oder aus den Nachbarländern vorliegen, erklärte Mazánek, dass "die Polizeibehörde keine zusätzlichen Informationen erhalten kann, die die Einleitung einer Strafverfolgung ermöglichen würden, und aus diesem Grund beschlossen hat, den Fall zu verschieben".

Trotz der Tatsache, dass konkrete Beweise fehlen, hält es die Polizeibehörde für "erwiesen", dass die Explosionen "von Mitgliedern des russischen Militärgeheimdienstes, der Hauptverwaltung des Generalstabs der Streitkräfte der Russischen Föderation, bekannt unter der Abkürzung GRU, durchgeführt wurden", so Mazánek weiter.

Der Erklärung zufolge waren die Explosionen von 2014 "Teil einer langfristigen Ablenkungsoperation des russischen Militärgeheimdienstes" auf dem Boden der EU und der Ukraine gewesen.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa hatte ähnliche Behauptungen der tschechischen Behörden im April 2021 kommentiert und diese damals als "beschämende Sackgasse" bezeichnet, da Prag keine aussagekräftigen Beweise vorgelegt habe. Etwa zur gleichen Zeit hatte Kremlsprecher Dmitri Peskow gesagt, die Tschechische Republik habe die USA bei ihren "unvorhersehbaren und aggressiven Aktionen" gegen Moskau nachgeahmt, und erklärt, die Behauptungen seien "absolut unbegründet".

Mehr zum Thema – Tschechien fordert von Russland 25,5 Millionen Euro Entschädigung für Explosionen in Vrbětice

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